Über uns

Die NaturFreunde wurden 1895 in Wien gegründet, um Arbeitern und ihren Familien den Zugang zur freien Natur zu ermöglichen und kulturelle und soziale Benachteiligungen in Selbsthilfe zu überwinden. Im Jahr 1905 entstand in München die erste Ortsgruppe in Deutschland. NaturFreunde und 1000 NaturFreundehäuser gibt es heute in über 40 europäischen und außereuropäischen Ländern.

Wir setzen uns aus einer ganzheitlichen Sicht für den Umweltschutz, „sanften Tourismus“ und soziale Gerechtigkeit ein.

Die NaturFreunde treten für eine Stärkung der sozialen und zwischenmenschlichen Bindungen ein und wehren sich gegen Arbeitsbedingungen und gesellschaftliche Verhältnisse, die dem entgegenstehen. Wir suchen neue Möglichkeiten für gemeinsames Naturerleben, engagieren uns für einen nachhaltigen Tourismus. Wir modernisieren Schritt für Schritt unsere beinahe 500 NaturFreundehäuser in Deutschland und unterstützen die Vermarktung regionaler Produkte. Nicht der Konsum von fertiger Unterhaltung steht auf dem Programm, sondern das Erleben und Genießen von Landschaft, Kultur und Geschichte.

Die Leitidee der NaturFreunde, dass die ökologische Frage untrennbar mit der sozialen verbunden ist, bleibt auch 100 Jahre nach der Gründung hochaktuell. Die NaturFreunde waren niemals nur ein Wanderverein, sondern immer tief verwurzelt in gesellschaftlicher Verantwortung und sozialer Gerechtigkeit. Die Erhaltung der Natur muss Aufgabe aller Politikbereiche sein!

Seit 1900 lautet der Gruß der NaturFreunde „Berg frei!“. Das kämpferische Motto ist Ausdruck der Forderung nach dem Recht auf Freizeit in den Bergen und in der ganzen Natur, nicht nur für Adel und Bürgertum, sondern auch für Arbeiter. Um Privilegien des Adels geht es zwar heute nicht mehr, wohl aber ist die Frage nach dem öffentlichen Zutritt zu Wäldern oder Seeufern wieder aktuell, nachdem in Zeiten klammer Kassen Gemeinden dazu neigen, ganze Seen oder Wälder zu privatisieren.

Eine wichtige Aufgabe sehen die NaturFreunde darin, gerade jungen Menschen aus den Städten an die Natur heranzuführen. Viele wachsen auf, ohne jemals einen Wald erlebt zu haben, seien noch nie durch einen Bach gewatet oder haben noch nie einen Specht klopfen gehört. Wer das nicht erlebt hat, von dem kann man auch nicht erwarten, dass er ein Gespür für die Verletzlichkeit ökologischer Systeme entwickelt. Natur mit allen Sinnen zu erfahren, ist ein erster Schritt, um junge Menschen für Fragen des Natur- und Umweltschutzes zu sensibilisieren.

NaturFreunde sind Vorausdenker und stoßen immer wieder notwendige Veränderungsprozesse an. Sie sorgen mit dafür, dass das Konzept der Nachhaltigkeit in der deutschen und internationalen Politik fest verankert ist und auch in anderen Politikbereichen Fuß fasst. Es ist dabei der alltagspraktische Ansatz, der das Engagement der NaturFreunde so überzeugend macht. Die NaturFreunde mahnen nicht nur, vielmehr leben sie ihre Überzeugung im Alltag vor. Sie zeigen, dass und wie jeder einzelne etwas dazu beitragen kann zum Klima- und Umweltschutz: durch sparsamen Energieverbrauch, durch Nutzung des öffentlichen Verkehrs, durch Abfallvermeidung und Ressourcenschonung oder durch sanften Tourismus.

Hier sei auch daran erinnert, dass Georg Elser, einer der bekanntesten Widerstandskämpfer aus den Reihen der NaturFreunde gegen die Nazis war. Sein Mut zeigt, dass die Mitglieder der NaturFreunde eben immer mehr waren und sind als unpolitische Freunde der Natur. Sie stehen ein für Demokratie und Freiheit, für soziale Gerechtigkeit, für den Schutz der Schwachen und der natürlichen Lebensgrundlagen. NaturFreunde haben sich schon immer am Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung orientiert. Mit ihrem Gruß „Berg frei!“ verband sich immer ein gesellschaftliches Programm und wurden traditionell soziale Anliegen mit dem Umwelt- und Naturschutzgedanken verknüpft.

Mit rund 500 000 Mitgliedern in über 40 Ländern – davon 90 000 in Deutschland – zählen die NaturFreunde weltweit zu den größten nicht gewinnorientierten Organisationen umweltbewusster Freizeit-, Sport- und Bildungsmöglichkeiten.

Die mehr als 1000 NaturFreundehäuser sind in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Albanien, Australien, Belgien, Brasilien, Kalifornien, Dänemark, England, Estland, Finnland, Griechenland, Indien, Israel, Italien, Kanada, Litauen, Luxemburg, Mexico, Nepal, Niederlande, Pakistan, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Senegal, Slowakei, Spanien, Sri Lanka,Tansania, Togo, Tschechien, Ukraine, Ungarn und USA zu finden. Sie stehen der Allgemeinheit offen.

Unsere Ortsgruppe verfolgt eine nachhaltige Umweltpolitik, insbesondere im Bereich alternative Energien, wie Photovoltaik, Thermosolar und Geothermie oder auch mit dem Anlegen von ausgedehnten Hecken und einer großen Streuobstwiese auf unserem 1,3 ha großen Grundstück am Schurwaldrand. Mit diesen Projekten sollen der Bevölkerung und dem Gemeinderat von Weinstadt „begreifbare“ Modelle sinnvoller Energienutzung und praktischer Umweltpolitik als Vorbild zum Nachmachen vor Augen geführt werden.

NaturFreunde blicken zurück auf eine über einhundertjährige spannende Geschichte. Vor allem blicken wir nach vorn und leben für eine gerechte und gesunde Zukunft – wir setzen uns ein für eine Politik der Nachhaltigkeit.